Karte (Kartografie) - Póvoa de Varzim

Póvoa de Varzim
Póvoa de Varzim [] ist eine Stadt im Norden Portugals.

Funde belegen eine vorgeschichtliche Besiedlung des Gebietes, insbesondere die Ausgrabungen in Terroso. Der Ort wurde erstmals 953 offiziell erwähnt, als Villa Eurazini. Der Name geht auf einen früheren Herrn der Ländereien namens Varazim zurück, dessen genaue Identität und Lebenszeit unbekannt sind. Das Gebiet war begehrt wegen der landwirtschaftlichen Produktion und insbesondere wegen der Fischerei. So bemühte sich der Ritter D. Lourenço Fernandes besonders um die Besiedlung der Ländereien, die hier hohe Einnahmen versprachen. Sein Besitz lag im nördlichen Bereich, der im 14. Jahrhundert als Vila Velha bekannt war, und der zum Großteil an die Ritter des Hospitaliterordens fiel. Dieses Gebiet wurde als Varazim dos Cavaleiros (Varazim der Ritter) geführt. Die südlichen Teile hingegen unterstanden der Krone, die hier bedeutende Steuereinkünfte insbesondere aus dem Fischfang erhielt, was Begehrlichkeiten und Vereinnahmungsversuche des regionalen Adels nährten. Um die Besitzstreitigkeiten zu beenden, vereinte die Krone weite Teile der Gebiete und führte sie fortan unter dem Namen Varazim. König D. Dinis gab Varazim 1308 Stadtrechte unter der Auflage, hier eine funktionierende Ortschaft (Póvoa) zu errichten.

1514 erneuerte König D. Manuel I. die Stadtrechte. Zu dem Zeitpunkt hatte die kleine Kreisstadt kaum 500 Einwohner, erlebte jedoch mit Einsetzen der Portugiesischen Entdeckungsreisen seit dem 15. Jahrhundert einen steten Aufschwung. Im 16. und 17. Jahrhundert erfuhr der Ort eine bedeutende Abwanderung seiner männlichen Bevölkerung zur Seefahrt, zum Schiffsbau und durch Auswanderung insbesondere nach Brasilien, in Folge der weiteren portugiesischen Expansion. Die Bevölkerungszahl sank jedoch nicht, bedingt durch den regen Zuzug aus dem Landesinneren und eine hohe Geburtenrate. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich zudem die Hochseefischerei und Salzgewinnung am Ort weiter, der in der Folge durch den Fisch- und Salzhandel weiter Aufschwung nahm.

Im 18. Jahrhundert stieg Póvoa de Varzim zu einem der bedeutendsten Zentren der Fischerei im Land auf. Die Stadt erlebte beträchtlichen Wohlstand, der sich in zahlreichen Bauten zeigte, etwa dem um 1714 von Filippo Terzi auf 999 Bögen errichteten, 7 km langen Aquädukt nach Vila do Conde, der in der Kreisgemeinde Terroso beginnt und über weite Teile bis heute erhalten geblieben ist. Zu nennen sind zudem die Hauptkirche (Igreja Matriz, 1743), die Lapa-Kirche (1771), die Kirche Unserer Lieben Frau der Schmerzen (Igreja de Sr.ª das Dores, Baubeginn 1776), und der neue Platz, der die Viertel am Ufer mit den höher gelegenen älteren Vierteln verband, und an dem u. a. das Rathaus errichtet wurde und das Aquädukt in einen neuen öffentlichen Brunnen führte.

Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Póvoa de Varzim bevorzugtes Ziel wohlhabender Badegäste, vor allem aus dem erstarkenden Bürgertum Portos und seines wachsenden Industriegürtels, und in Brasilien zu Reichtum gekommener Rückkehrer. Die 1875 angekommene Eisenbahnlinie aus Porto und die bereits 1874 eingeweihte Pferdestraßenbahn (Americano) aus Vila do Conde beflügelten die Entwicklung des Ortes, der Gäste mit seinen bürgerlichen Cafés, Konzertsälen und Casinos anlockte. So sind bis heute die Fischerei, der Fremdenverkehr und das Spielcasino die Säulen der lokalen Wirtschaft geblieben

1973 wurde die bisherige Kleinstadt (Vila) zur Stadt (Cidade) erhoben.

 
Karte (Kartografie) - Póvoa de Varzim
Land (Geographie) - Portugal
Flagge Portugals
Portugal (portugiesisch Portugal [], amtlich Portugiesische Republik, portugiesisch República Portuguesa) ist ein europäischer Staat im Westen der Iberischen Halbinsel. Als westlichster Punkt Kontinentaleuropas wird das Land im Osten und Norden von Spanien und im Westen und Süden vom Atlantischen Ozean begrenzt. Zum portugiesischen Staatsgebiet gehören die Inseln der Azoren und Madeira (mit Porto Santo).

Das im 12. Jahrhundert gegründete Königreich Portugal initiierte im 15. Jahrhundert das Zeitalter der Entdeckungen und stieg zum ersten weltumspannenden Weltreich auf. Das Königreich schuf das erste und eines der größten Kolonialreiche mit Besitzungen in Afrika, Asien und Südamerika, dessen Niedergang im Laufe des 17. Jahrhunderts eingeläutet wurde. 1910 kam es durch einen militärischen Aufstand zum Sturz der portugiesischen Monarchie, der König Manuel II. ins Exil zwang. Die Erste Portugiesische Republik trat am 5. Oktober 1910 in Kraft und bestand bis zum Militärputsch von General Gomes da Costa im Jahr 1926. Danach stand das Land für mehr als 40 Jahre unter der autoritären Diktatur von António de Oliveira Salazar. Die Nelkenrevolution vom 25. April 1974 führte zum Sturz des Regimes und eröffnete den Weg zur demokratischen Dritten Republik. Zudem leitete sie das Ende des am längsten bestehenden Kolonialreichs ein, das 1975 aufgelöst wurde.
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